Kirche bunt und in Farbe erlebt

Kirche soll spannend sein?

Das Thema „Ekklesiologie“, also die Lehre über die Kirche und die Unterschiede der verschiedenen Konfessionen, ist nicht gerade das, was man als Schüler spannend findet. Daher war es sehr gut, dass unsere Religionslehrerin, Eva Zoske, organisiert hatte, dass wir die Unterschiede der verschiedenen christlichen Kirchen erfahren, in dem wir drei verschiedene Kirchengemeinden und ihre Mitarbeitenden kennenlernen.

Die evangelische Gemeinde in Hennef

Erst konnten wir Pfarrer Dr. Stefan Heinemann in der evangelischen Kirchengemeinde Hennef kennenlernen, der uns weitere Mitarbeitende vorstellte: Die Kantorin und Organistin der Gemeinde, eine Kollegin von ihm, die ebenfalls Pfarrerin ist, die Kita-Leiterin und eine Gemeindeschwester, die im Seniorenheim arbeitet. In Kleingruppen konnten wir so die unterschiedlichen Arbeitsbereiche kennenlernen und staunten nicht schlecht darüber, wie breit gefächert und vielfältig die Angebote von Kirchengemeinden sind. Wir gingen auch der Frage nach, wie eine Kirchengemeinde und ein Gottesdienst heute aussehen müsste, um für Jugendliche attraktiv zu sein.

Die katholische Gemeinde Geistingen-Hennef-Rott

Einige Wochen später lernten wir die katholische Gemeindereferentin Alexandra Scho und den Jugendleiter Tobias Paszkiet der katholischen Kirchengemeinde des Seelsorgebereich Geistingen-Hennef-Rott kennen, die uns die Pfarrkirche Liebfrauen Warth (erbaut 1905 – 1906), ihre Arbeitsbereiche und einen umfunktionierten Gelenkbus vorstellten, der als sogenannter „Openbus“ für die Jugendarbeit genutzt wird und ein wirklich attraktives Angebot darstellt!

Die griechisch-orthodoxe Metropolie in Bonn-Beuel  

Zum Abschluss besuchten wir die drittgrößte christliche Kirche Deutschlands: die Griechisch-Orthodoxe Metropolie. Die Agia Trias Kathedrale zu Bonn wurde 1978 eingeweiht und gilt als älteste griechisch-orthodoxe Kirche Deutschlands, so sagte es uns Erzpriester Sokratis Ntallis. Überrascht hat uns, dass in den Gottesdiensten fast nur stehend gebetet wird, die Agia Trias Kathedrale aber über eine Bestuhlung verfügt, die aber nur von Kranken und Alten genutzt wird. Erstaunt waren wir auch darüber, dass es keine Orgel gibt, sondern nur ein Wechselgesang zwischen Liturgen bzw. einem Chor stattfindet. Beindruckt waren wir davon, dass ein und derselbe Künstler (Christophanis Voutsinas) alle Ikonen innerhalb von 23 Jahren gemailt hat. 2010 schloss er sein Werk ab, die Malereien nehmen eine Fläche von über 600 m² ein.

Lebendige Begegnungen waren eindrücklich

Durch die vor Ort gesammelten Eindrücke und Erfahrungsberichte der drei größten christlichen Kirchen in Deutschland konnten wir sowohl Gemeinsamkeiten als auch Unterschiede eindrucksvoll herausfinden. So war der Themenbereich “Ekklesiologie” spannend gestaltet und selbst für diejenigen, welche sich sonst wenig mit dem Thema „Kirche“ auseinandersetzen, greifbarer als eine rein theoretische Auseinandersetzung im Unterricht. Wir, die Klasse GI61, bedanken uns bei den drei genannten Gemeinden für die Möglichkeit vor Ort eigene Impressionen zu sammeln und für ihre Offenheit und Gastfreundlichkeit.

(Henrik Bern und Luca Doreen Günther, GI61)

Schreibe einen Kommentar